BauPrevent

Das Forschungsprojekt BauPrevent soll es ermöglichen, häufige risikoreiche Belastungen der Mitarbeiter auf Baustellen zu erfassen und sichtbar zu machen. Dazu werden mit moderner Sensorik Messungen durchgeführt und ausgewertet. Ziel: gesunde Mitarbeiter und weniger Verletzungen und Unfälle!

Das Vorhaben BauPrevent wird im Rahmen des Programms „Zukunft der Arbeit“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.

Übersicht

In dem Projekt BauPrevent werden die Belastungen, die für Handwerker bei der täglichen Arbeit entstehen, gemessen und ausgewertet. Ziel dabei sind gesündere Mitarbeiter und ein geringeres Verletzungsrisiko. Durch modernste Sensorik werden Bau-Assistenzsysteme konzipiert und implementiert, die Mitarbeiter auf der Baustelle schützen und vorwarnen.
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Sensorik und Wearables

Durch vielfältige Sensorik werden Bewegungs- und Belastungsdaten gesammelt, die bei typischen Arbeitsschritten anfallen. Diese werden dann bewertet und optimiert, sodass Verletzungen vorgebeugt werden kann.

Arbeitsplanung und Gefährdungsbeurteilung

Die auf der Baustelle vorhandenen Gefahren werden in Belastungs- und Gefährdungsdaten ausgedrückt, die wiederum in betrieblicher Standardsoftware erfasst werden. So können Belastung und Gefährdung gesteuert werden.

Evaluation und Akzeptanz

Die im Projekt erarbeitete Lösung wird prozessbegleitend auf Anwendbarkeit und Akzeptanz geprüft, sodass Unternehmer und Beschäftigte auch von der Lösung profitieren.
PROJEKTZIELE 
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Belstungs-Monitoring der Belegschaft

Der Handwerksbetrieb erhält die Möglichkeit, die Belastung der Mitarbeiter anonymisiert einzusehen und auszuwerten. Dadurch können körperliche Anforderungen an den Mitarbeiter angepasst und Verletzungen und Betriebsunfälle vermieden werden.

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Arbeitsplanung auf Basis von Beanspruchungsdaten

Durch die Erfassung ist es möglich, die Arbeiten auf der Baustelle nach der realen Beanspruchung zu planen und auszurichten. Die vorgeschriebenen Gefährdungsbeurteilungen können somit an reale Bedingungen geknüpft werden.

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Echtzeit-Alerting für Beschäftigte

Das System aus Sensoren alarmiert den Handwerker – z. B. durch Vibration oder einen Ton – wenn sich dieser in eine schädigende Haltung begibt oder eine gefährliche Arbeit ausführt, die einen bestimmten Grenzwert überschreitet.

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Analyse des Arbeitstages

Am Ende des Tages kann der Handwerker einsehen, zu welchem Zeitpunkt er sich in einer Fehlhaltung oder zu starker Belastung befunden hat. Außerdem wird ihm gezeigt, welche Möglichkeiten zur Vermeidung dieser Belastung und korrekten Ausführung des Arbeitsschrittes vorhanden sind.

Die Projektphasen

  1. Spezifikation und Konzeption von Anwendungsszenarien.
  2. Entwicklung von Wearables zur Erfassung der Belastungsdaten.
  3. Belastungsabschätzungen und Demoszenarien einarbeiten.
  4. Entwicklung und Implementierung des Bau-Assistenzsystems.
  5. Arbeitsprozessoptimierung und Belastungsreduktion.
  6. Schnittstellen und System testen und implementieren.
  7. Erprobung, Akzeptanz und Prototypenevaluation.

Projektpartner

eBusiness-KompetenzZentrum

Das eBZ ‐ eBusiness‐KompetenzZentrum für Planen und Bauen gUG (haftungsbeschränkt) ist eine gemeinnützige Forschungseinrichtung mit Fokussierung auf das Handwerk. Zweck des eBZ ist die Förderung von Wissenschaft, Bildung und Forschung, insbesondere im Bereich von eBusiness sowie Planungs‐ und Baukybernetik für die Bereiche Planen und Bauen. Der vorgesehene Projektleiter des eBZ, Herr Michael Heil, hat einschlägige, mehrjährige Erfahrungen in der Abwicklung von Forschungsprojekten
dieser Größenordnung, insbesondere mit Konsortien bestehend aus Forschungsinstitutionen, Industriepartnern und KMUs. Seit 2001 hat er mehrere Forschungsprojekte initiiert und begleitet. Als Referenzen dienen das BMWi-Verbundprojekt „eMasterCraft“ sowie die BMBF-Verbundprojekte „eSmartWerk“ und „ConWearDi“, die sich alle mit „Innovativer Digitalisierung im Handwerk“ und Unterstützungsangeboten für einen Transfer in die betriebliche KMU-Praxis befassen.

AWS-Institut

Das August-Wilhelm-Scheer-Institut für digitale Produkte und Prozesse gGmbH (AWSi), Saarbrücken, ist eine gemeinnützige, unabhängige Forschungseinrichtung, die von der August-Wilhelm Scheer Stiftung für Wissenschaft und Kunst getragen wird. Ziel des Instituts ist es, die Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft voranzubringen. Im vorliegenden Projekt bringt das AWSi seine Kompetenzen in den Bereichen betrieblicher Anwendungssysteme, Geschäftsprozesse, Assistenzsysteme
(mit besonderem Fokus auf Gesundheitsassistenz) sowie maschinelles Lernen ein. Insgesamt gilt es als maßgeblicher Kompetenzträger zur Digitalisierung mit Blick auf Betriebswirtschaft und Informationstechnologie.
Das AWSi forscht in diesen Bereichen eigenfinanziert, aber führt auch Projekte in öffentlicher Förderung oder für industrielle Auftraggeber durch. Es verfügt durch seine handelnden Leitungspersonen (Prof. Dr. Scheer und Dr. Werth) über ein langjähriges Knowhow in den o.g. Themenfeldern sowie in der Projektdurchführung mit KMU.

Center for Cognitive Science (CCS)

Das Center for Cognitive Science (CCS) ist ein Potenzialbereich der TU Kaiserslautern. Es wurde mit dem Ziel gegründet, interdisziplinäre Forschung zu fördern und so Synergien zwischen unterschiedlichen
Disziplinen und Perspektiven an der Schnittstelle zwischen Mensch und Technik zu ermöglichen.
Das CCS wird im Projekt BauPrevent durch den Lehrstuhl Cognitive and Developmental Psychology (Prof. Dr. Thomas Lachmann) und die Arbeitsgruppe wearHEALTH (Dr. Gabriele Bleser) vertreten: Der
Lehrstuhl Cognitive and Developmental Psychology befasst sich mit der menschlichen Informationsverarbeitung, Lernprozessen und Handlungssteuerung unter Berücksichtigung der Lebensspanne sowie
der Technikeinstellung und -akzeptanz sowie des Umwelt- und Gesundheitsbewusstseins. Die Arbeitsgruppe wearHEALTH ist eine am Fachbereich Informatik der TU Kaiserslautern angesiedelte
interdisziplinäre Nachwuchsforschergruppe, die sich mit der Entwicklung nutzerangepasster mobiler Gesundheitssysteme für die Prävention und die Rehabilitation beschäftigt. Ein Schwerpunktthema ist dabei die Erforschung und Entwicklung einer selbstkonfigurierenden Bewegungserfassung und -analyse auf Basis tragbarer Sensoren. Beide Arbeitsgruppen bringen ihre Expertise im Bereich der Digitalisierung im Handwerk, der Akzeptanz- und Evaluationsforschung, sowie der Datenverarbeitung und -analyse und Gesundheit ein.

Ubimax GmbH

Die Ubimax GmbH ist der weltweit führende Anbieter für Wearable-Lösungen entlang der industriellen Wertschöpfungskette. Der Fokus liegt dabei auf der ergonomischen Unterstützung von manuellen Tätigkeiten
und der Implementierung von durchgängigen digitalen Prozessketten. Ubimax bildet mit Wearables (z.B. Smartglasses, RFID Armbänder, Smartwatches, Barcodescanner) und Augmented Reality manuelle Prozesse ergonomisch ab und setzt sie im industriellen Umfeld robust um. Ubimax
verfügt über ein einzigartiges Netzwerk und ist beispielsweise weltweit einer von insgesamt zehn Partnern von Google für die bekannteste Datenbrille Google Glass (und der einzige Partner in Deutschland). Ubimax entwickelt ein Framework, um Wearables einheitlich einzubinden und deren Daten zur
Analyse und Digitalisierung von manuellen Prozessen zu verwenden. Ubimax besitzt daher große Kompetenz im Bereich Wearable Computing und Augmented Reality sowie der ergonomischen Umsetzung von manuellen Tätigkeiten. Mit diesem Framework kann Ubimax auch die geforderte Robustheit für das Handwerk umsetzen.

Gröber GmbH & Co. KG

Die Fa. Gröber GmbH & Co. KG gehört im Großraum Stuttgart zu den Führenden ihrer Branche im Bereich Fassade und Ausbau. Seit 2003 leitet Hermann Blattner jun. das Unternehmen mit über 50 Mitarbeitern. Er konzentriert sich auf die Tätigkeit und die Bedürfnisse privater Hauseigentümer sowie Hausrenovierungen für Innen und Außen.

Adam Oswald GmbH

Die Firma Adam Oswald ist ein etabliertes Maler-, Verputzer- und Trockenbauunternehmen in der vierten Generation mit ca. 32 Mitarbeitern. Das Unternehmen arbeitet im Wesentlichen im Bereich der Wohnungswirtschaft, für die nicht nur Malerarbeiten, sondern auch gewerkeübergreifende Komplettrenovierungen angeboten werden.

Durch Projekte wie BauPrevent soll es möglich werden, die häufig vernachlässigten Belastungen von Handwerkern zu erfassen und zum Wohl der Mitarbeiter zu steuern. Häufig führen diese Fehlhaltungen und Risiken zu Arbeitsunfällen und Verletzungen, die vermieden werden können. Wir wollen gesunde Mitarbeiter – damit Bauen wieder Spaß macht! Seit 2001 initiiert und koordiniert er Forschungsprojekte im Handwerk fürs Handwerk.

Michael Heil, Geschäftsführer eBZ und Verbundkoordinator des Projekts